Robby ist Umschüler zum Fachinformatiker für Systemintegration und absolviert sein Praktikum bei uns. Früher hat er Steinmetz gelernt und später in der Kunststoffindustrie gearbeitet. Heute baut er sich Schritt für Schritt sein Berufsleben in der IT auf. Im Interview erzählt Robby, wie er zur IT gekommen ist, welche Herausforderungen eine Umschulung mit sich bringt und wie er nach Feierabend den Kopf frei bekommt.
Handwerk, Spritzguss und der erste Kontakt zur IT
Nach der Schule entschied sich Robby erst einmal für eine handwerkliche Ausbildung zum Steinmetz. Später wechselte er in ein Industrieunternehmen, welches Kunststoffartikel herstellt. Dort hat er Spritzgusswerkzeuge gerüstet, welche aus vielen kleinen, teuren Teilen bestanden und sorgfältig gelagert werden mussten. Für die Aufbewahrung nutzte das Unternehmen eine spezielle Software. Damit ließ sich ein digitales Schattenbild der Werkzeuge erstellen. Auf dieser Basis entstanden Einlagen aus speziellem Material, in denen jedes Teil seinen festen Platz bekam. „Ich habe ständig mit dieser Software gearbeitet“, erzählt Robby. „Irgendwann war ich bei uns der Experte dafür. Da habe ich gemerkt, wie viel Spaß mir die Arbeit am Rechner macht.“
Immer wenn technische Fragen auftauchten, war Robby hellwach. Neue Geräte, Programme, Probleme am Rechner: Er war oft derjenige, der sich darum gekümmert hat.
Trotzdem blieb er im alten Job, aus Gewohnheit, wegen der sicheren Stelle und der bekannten Abläufe. Das änderte sich, als seine Firma mit einem anderen Unternehmen fusionierte und der eigene Standort wegfiel. „Da habe ich mir gesagt: Jetzt hast du die Chance. Entweder wieder irgendein Job oder du gehst den Weg, den du eigentlich spannend findest.“
Zurück auf die Schulbank: Die größte Herausforderung
Die Umschulung startete mit rund zwölf Monaten Theorie. In dieser Zeit lernen die Teilnehmenden in kurzer Zeit den Stoff, der in einer regulären Ausbildung über drei Jahre verteilt ist. Für Robby war die größte Umstellung nicht der Inhalt, sondern die Lernform. „Ich war gewohnt, selbstständig zu arbeiten und meinen Job zu kennen. Auf einmal sitzt du wieder im Unterricht, hörst zu, machst dir Notizen. Allein dieses Wieder-Schüler-Sein war für mich anfangs anstrengend“, sagt er.
Sein wichtigster Tipp für andere Umschüler: Nutzt früh alte Prüfungen. Arbeitet sie durch und lernt an den Lösungen. Das ist viel effektiver als stapelweise Extra-Lernmaterial zu kaufen.“
Praxis im Unternehmen: Vom Gäste-WLAN bis zum Ticketsystem
Besonders viel Freude machen ihm Einsätze vor Ort. Ein Highlight war ein Projekt in einem Dresdener Museum. Dort hat er gemeinsam mit Kollegen die Funkabdeckung im Gebäude gemessen. Mit den Daten lässt sich planen, wo Access Points am besten hängen sollten, damit Besucher ein stabiles Gäste-WLAN haben. „Solche Einsätze liebe ich. Man sieht direkt, wofür man das macht“, fasst er zusammen.
Im Praktikum arbeitet Robby aktuell viel im Ticketsystem. Hier landen die Anfragen von Kunden und Mitarbeitenden. Für ihn ist das ein intensiver Lernbereich. „Ehrlich gesagt kann ich die meisten Tickets noch nicht allein bewerten. Hier muss ich oft nachfragen. Das fühlt sich ungewohnt an, weil ich früher sehr eigenständig gearbeitet habe“, sagt er. „Aber ich weiß, dass das zur Lernphase dazugehört.“ Gleichzeitig ist das Ticketsystem genau der Bereich, in dem er seine Fortschritte spürt. „Meine Laune verbessert sich sofort, wenn ich ein Ticket komplett alleine lösen kann. Ohne nachzufragen“, sagt Robby. „Dann sehe ich: Das Lernen zahlt sich aus.“
Abschalten nach Feierabend: Garten, Familie, Games
Nach der Arbeit braucht Robby einen klaren Kontrast zur IT. Im Sommer findet er den im Kleingarten. Pflanzen pflegen, Beete umbauen, draußen sein: „Im Garten denke ich nicht über Arbeit nach. Da kann ich perfekt abschalten. Das tut richtig gut.“ Im Winter steht die Familie im Mittelpunkt. Er verbringt viel Zeit mit seiner Tochter. Abends entspannt er gern bei einer Runde Anno 117 am PC. Sein perfekter Sonntag: tagsüber mit der Tochter draußen oder im Garten, abends eine ruhige Gaming-Runde.
Ein Blick in die Zukunft
Wenn Robby neun Monate in die Zukunft blickt, hat er ein klares Bild vor Augen: Er möchte Teil des IntraConnect-Teams sein und sich als „Hardware-Fachmann“ etabliert haben – jemand, der Umbauten an Arbeitsplätzen souverän plant, umsetzt und Kolleg:innen mit ruhiger Hand unterstützt.
Mit seiner Entscheidung für die IT ist er sehr zufrieden und betont, wie gut er im Team aufgenommen wurde. Die Einarbeitung empfindet er, wie viele Quereinsteiger, als anspruchsvoll, weil plötzlich alles neu ist und man sich in viele Themen gleichzeitig einarbeiten muss. Gerade das motiviert ihn jedoch, dranzubleiben, Schritt für Schritt mehr Verantwortung zu übernehmen und sein Wissen ständig auszubauen. Sein Ziel: In einigen Monaten nicht mehr der Umschüler zu sein, der „noch vieles lernt“, sondern ein Kollege, an den man sich mit gutem Gefühl wendet, wenn es um Hardware, Umbauten und die passende technische Lösung geht.
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