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Gefahr im Quadrat: Wie sicher sind QR-Codes wirklich?

QR-Codes sind praktische Helfer im Alltag – doch was, wenn hinter dem harmlosen Scan eine Betrugsmasche lauert? Cyberkriminelle nutzen die Popularität von QR-Codes zunehmend für Phishing-Attacken, auch „Quishing“ genannt. Erfahren Sie, wie diese Methode funktioniert und wie Sie sich vor der unsichtbaren Gefahr schützen können.

Ob beim Restaurantbesuch, auf Werbeplakaten oder sogar an Parkautomaten – die schwarz-weißen Quadrate der QR-Codes begegnen uns überall. Mit einem schnellen Scan des Smartphones öffnet sich die gewünschte Website oder ein Formular schneller als durch das manuelle Suchen. Doch was so praktisch und harmlos erscheint, birgt auch Risiken. Cyberkriminelle haben die Beliebtheit von QR-Codes für sich entdeckt und nutzen sie für eine neue Form des Betrugs: QR-Code-Phishing, auch bekannt als „Quishing“.

Was ist QR-Code-Phishing?

QR-Code-Phishing, oder „Quishing“, ist eine neue Art des Phishings, bei der Betrüger über manipulierte QR-Codes Nutzer auf gefälschte Websites leiten. Diese Masche ist besonders perfide, da wir gelernt haben, bei verdächtigen Links in E-Mails vorsichtig zu sein – QR-Codes jedoch oft bedenkenlos scannen. Betrüger wissen um dieses Vertrauen und nutzen es aus, indem sie gefälschte QR-Codes in alltäglichen Situationen platzieren. Nach dem Scan führen solche QR-Codes auf Websites, die sensible Daten abfragen, wie etwa Bank-Logins, PINs oder persönliche Informationen.

Wie erkenne ich betrügerische QR-Codes?

Während viele Unternehmen ihre Mitarbeiter bereits im Hinblick auf E-Mail-Phishing schulen, ist das Bewusstsein für QR-Code-Phishing noch gering. Hier sind einige Warnsignale, die auf betrügerische QR-Codes hinweisen können:

  1. Dringlichkeit: QR-Codes, die eine schnelle Reaktion fordern oder emotionalen Druck aufbauen, sind verdächtig. Wörter wie „Mahnung“, „Rechnung“ oder „Warnung“ können auf eine betrügerische Absicht hinweisen.
  2. Ungewöhnliche Platzierung: QR-Codes an ungewöhnlichen Orten oder solche, die über andere Codes geklebt wurden, könnten manipuliert sein. Achten Sie auf QR-Codes auf öffentlichen Plakaten, Parkuhren oder Ladegeräten für Elektroautos.
  3. Verlockende Angebote: QR-Codes, die unrealistisch hohe Rabatte oder Gewinne versprechen, sollten kritisch betrachtet werden.

Was tun, wenn ich Opfer von Quishing geworden bin?

Falls Sie einen betrügerischen QR-Code gescannt und sensible Daten eingegeben haben, sollten Sie sofort handeln:

  • Kontaktieren Sie Ihre Bank: Wenn Bankdaten betroffen sind, informieren Sie Ihre Bank oder nutzen Sie den Sperr-Notruf 116116.
  • Polizei informieren: Melden Sie den Betrugsversuch bei der Polizei, um weitere Vorkehrungen zu treffen.
  • Passwörter ändern: Falls Sie Anmeldedaten eingegeben haben, ändern Sie sofort Ihr Passwort und aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung, wo möglich.

Schutzmaßnahmen: So bleiben Sie sicher vor QR-Code-Phishing

Vorsicht ist die beste Verteidigung gegen QR-Code-Phishing. Beachten Sie diese Tipps, um das Risiko zu minimieren:

  • Überprüfen Sie die Linkvorschau: Viele QR-Scanner-Apps zeigen die Zieladresse an, bevor Sie sie öffnen. Prüfen Sie den Link vor dem Besuch der Website.
  • QR-Codes nicht bedenkenlos scannen: Nutzen Sie QR-Codes nur von vertrauenswürdigen Quellen und hinterfragen Sie deren Herkunft, insbesondere wenn Sie Codes an ungewöhnlichen Orten finden.
  • Starke Passwörter verwenden: Schützen Sie Ihre Online-Konten mit starken Passwörtern und aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung, wo möglich.

Mit diesen Hinweisen und Schutzmaßnahmen können Sie das Risiko, Opfer von QR-Code-Phishing zu werden, erheblich reduzieren. Im Zweifel ist es immer besser, skeptisch zu sein und einen QR-Code nicht zu scannen, wenn Sie sich unsicher sind.

Fazit

QR-Code-Phishing ist eine neue Herausforderung in der digitalen Welt. Da QR-Codes im Alltag immer häufiger genutzt werden, ist es wichtig, ihre Risiken zu kennen. Bleiben Sie wachsam und schützen Sie Ihre Daten durch gezielte Vorsichtsmaßnahmen – so entgehen Sie der neuen Gefahr im Alltag.

Paul Richter

Azubi Fachinformatiker

paul.richter@intraconnect.de

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